InterRail ’14 – Tag 4 von 22 – Mit Bahn und SEV durch die schöne Landschaft Kroatiens

Salzburg – Zagreb – Vrpace – Varazdin – Ivanec – Varazdin – Zagreb

Ich kam mit dreißig Minuten Verspätung in Salzburg an. Die Zugbegleiterin hatte mir aber schon die Sorge, den Anschlusszug zu verpassen, genommen, indem sie sagte, dass der Zug nach Zagreb warten würde.

Der Zug nach Kroatien war voll, vier Britinnen und eine Frau aus dem arabischen Raum teilten sich mit mir das Abteil. Es war sehr eng. Das Schlafen fiel mir schwer, ich konnte nicht einmal ein Bein ausstrecken. Relativ müde kam ich in Zagreb an, die Verspätung hat der Zug vollständig aufgeholt. Da ich absolut keinen Plan hatte, was es in Zagreb Sehenswertes gibt habe ich mich erst einmal der Suche nach einem Supermarkt oder Fast-Food-Restaurant gewidmet. Ich habe mich einfach in eine Straßenbahn gesetzt, die vom Bahnhofsvorplatz abfuhr. Bis zur Endstation bin ich gefahren, wo zufälligerweise ein großer „Konzum“ war, vergleichbar mit Real oder Kaufland. Auf den ersten Blick gab es dort alles. Aber etwas, was ich sofort essen konnte und satt werden würde fand ich nicht wirklich. Keine Schrippen, Milchbrötchen oder ähnliches. Also gab ich mich mit CocaCola und vier Tafeln Schokolade zufrieden. Mit der nächsten Straßenbahn bin ich zurück zum Bahnhof gefahren. Nächstes Ziel: Varazdin. Ich habe an der großen Tafel in der Bahnhofshalle einen Zug entdeckt, der zu einer Station fahren sollte, die auf dem Weg nach Varazdin liegt. So sehe ich eine Stadt mehr, wenn auch nur kurz. Allerdings fuhr der Zug laut Fahrplan 10.10 Uhr und es war 10.10 Uhr. Ich bin also schnell in den einzigen Zug eingestiegen, der dann noch weitere drei Minuten im Bahnhof stand. Trotz fehlender Ansagen und Anzeigen im Zug habe ich recht schnell herausgefunden, dass ich im falschen Zug saß. Ich bin dann am übernächsten Bahnhof ausgestiegen, in Vrapče. Wenigstens war ich in die richtige Richtung unterwegs. Eine Stunde musste ich warten, bis ich in einen Zug mit Direktverbindung nach Varazdin einsteigen konnte. Insofern war es zwar nicht der eigentlich geplante Zug, aber dennoch nicht so schlecht, spontan eingestiegen zu sein.

Kunstpavillon in Zagreb

Kunstpavillon in Zagreb

Die Zugbegleiterin teilte mir mit, dass der Zug nicht durchfährt, in irgendeinem Ort, dessen kroatischen Namen ich nicht verstanden habe, müsste ich in einen Bus umsteigen und zwei Stationen fahren. Naja, ich ließ es einfach auf mich zukommen. Am letzten Bahnhof kam die Zugbegleiterin nochmal in mein Abteil und machte mich auf den Umstieg in den Bus aufmerksam. Ich lief der Masse hinterher und kam so zu einem Reisebus, konnte mir sogar den besten Platz ganz vorne rechts ergattern können. Es handelte sich wohl um einen Schienenersatzverkehr (SEV). Sogar das Zugpersonal fuhr mit. Wir fuhren los und an der zweiten Haltestelle wollte ich aussteigen, so wie mir das gesagt wurde. Die Zugbegleiterin bemerkte das und schüttelte mit dem Kopf, weswegen ich sitzen blieb und nach und nach unsicherer wurde, denn sie stieg aus. Ja, bis wo fahre ich denn jetzt? Ich habe mich für die Endstation entschieden, zur Not fahre ich eben wieder zurück. Ob das überhaupt gegangen wäre weiß ich nicht. Der Bus war immernoch voll, wir waren schon weit über eine Stunde unterwegs. Ab und zu kamen Straßenschilder, die mich zeitweise beruhigten, wir waren Richtung Varazdin unterwegs. An der Endstation signalisierte mir der Busfahrer, dass hier das Ende ist, dass ich aussteigen müsse. Ich fragte auf deutsch einfach: „Nach Varazdin?“ Und der Busfahrer zeigt auf einen Zug und nickte freundlich. Ich bin den anderen hintergelaufen, stieg in den Zug ein und war offensichtlich wieder auf der ursprünglichen Strecke. Zu meiner Verwunderung kam dieselbe Zugbegleiterin wieder durch den Zug und wollte meine Fahrkarte sehen. Als sie mich erkannte, verzichtete sie aber lächelnd darauf. Wie sie es jetzt gemacht hat, in diesem Zug zu sein, obwohl sie über eine Stunde vorher ausgestiegen ist., ist mir rätselhaft.

Wir kamen schließlich in Varazdin an. Im Sommer vor neun Jahren war ich mit meinen Eltern schon einmal dort. Ich erinnerte mich an einen See an einem Berg, auf dem sich von Bäumen umgeben ein kleines Schloss befand, war mir allerdings gar nicht so sicher, ob das wirklich in Varazdin oder in irgendeinem anderen Ort in diesem Urlaub war. Ich wanderte einfach los, vielleicht ist der See ja ausgeschildert. Fehlanzeige. Und dann war ich plötzlich von einer Idee begeistert, die ich schon einige Tage vor Reisestart verworfen habe. Dieser Urlaub vor neun Jahren ging zu meiner Großtante und deren Mann. Außer die eine Woche damals hatte ich aber nie Kontakt zu ihnen. Ich hatte eine Adresse, die aber von GoogleMaps nicht erkannt wurde. Ich fuhr einfach in den Ort Ivanec, in dem sie wohnten, ca. 20 Minuten von Varazdin entfernt. Es war ein kleiner Ort, das wusste ich. Vielleicht konnte ich mich ja an den Weg zumHaus erinnern, wenn ich erstmal da bin. Dem war leider nicht so. Es gab einige Straßen, die mir bekannt vor kamen, aber das Haus habe ich nicht finden können. Nach zwei Stunden brach ich die Suche ab und fuhr zurück über Varazdin nach Zagreb. Diesmal musste ich nur in einen anderen Zug einsteigen, der Bus blieb mir erspart. In der Bahn bin ich eingeschlafen und wachte in Zagreb auf. Ich steig stell aus dem Zug aus, da wir im Bahnhof von Zagreb standen. Draußen, es war schon dunkel, bemerkte ich, dass es sich um einen anderen Zagreber Bahnhof mit für mich ähnlich klingendem Namen handelte. Dank GoogleMaps und einem deutschsprechenden Mann, den ich nach dem Weg fragte, kam ich gegen 23 Uhr im Hostel an. Ich ging auf mein Zimmer, ein sehr ordentliches Dreibettzimmer, das ich mir mit einem Asiaten teilte, und schlief sofort ein.

Hier gehts zum Video dieses Tages: http://youtu.be/fBE8cSS5UBA

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